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Limericks "off Owerhessisch" |
Als bekennender Mundartdichter hab ich auch einige Limericks in "Owerhessisch" geschrieben, einige auch mit "Übersetzung ins (fast) Hochdeutsche
Limericks "off Owerhessisch"
Na, dann wollen wir mal beginnen …
No, do winn mer emol oofange:
Ea goab gestern Owend em "Saukopp-Stebbche"
Gadoffn met Kraut en viel decke Reppche.
Aach Schnaps aus de Flasche,
den konnt mer vernasche,
de Kurt soff en gleich aus em Kaffiekeppche
na ja, wers nicht versteht, hier auf "Deutsch":
Es gab gestern Abend im Saukopp-Stübchen
Kartoffeln mit Kraut, dazu dicke Rippchen.
Auch Schnaps gleich aus Flaschen,
davon konnt´man naschen,
der Kurt trank davon nicht nur ein, zwei Tröpfchen
(Das "Saukopp-Stübchen" gibt es in Schlüchtern/Elm)
***
Es däet moel e Wittfraa en Aale-Bousich
met Puder en Schminke beärweln voll Rouh sich.
Om Fiester, die Gestecke,
sich die Noase plattdrecke:
»Wäi schliemm mächt serecht däi aalt Kou sich!«
Die "Wort für Wort"-Übersetzung:
Es tat einmal eine Witwe in Alten Buseck
mit Puder und Schminke bearbeiten voller Ruhe sich
Am Fenster die "Gestecke"
sich die Nasen plattdrücken:
»Wie schlimm macht zurecht die alte Kuh sich!«
Dafür gibt es gleich zwei "hochdeutsche Variantionen:
Einst dachte die Witwe dort aus Alten-Buseck
ich mache mit Schminke die Falten in Ruh weg.
Es sprachen Bekannte,
die sie Freunde nannte:
"Man sieht doch dass drunter ne ganz alte Kuh steckt!"
Die Witwe, sie schminkte sich in Alten Buseck
und hatte dabei offensichtlich "die Ruh weg".
Das "Lieschen" zu "Käthe"
die durchs Fenster spähte:
»sieht aus wie ein Bild von Toulouse-Lautrec!«
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